Im Jahr 2022 von Alexander Glätzle, Sebastian Blatt und Johannes Zeiher aus der Abteilung Quanten-Vielteilchensysteme von Immanuel Bloch am Max-Planck-Institut für Quantenoptik (MPQ) ausgegründet, überzeugte planqc die Jury des Deutschen Gründerpreises mit einem neuartigen technologischen Ansatz, der mit neutralen Atomen in optischen Gittern aufbaut. Dieses Verfahren erlaubt besonders energieeffiziente, skalierbare und stabile Systeme und basiert auf jahrzehntelanger Spitzenforschung am MPQ.
Quantencomputer werden als eine Schlüsseltechnologie der Zukunft gehandelt, die beispielsweise die Entwicklung neuer Materialien und Medikamente beschleunigen sollen. Das Unternehmen planqc entwickelt Quantencomputer auf Basis neutraler Atome in optischen Gittern, die mit Laserlicht präzise eingefangen und kontrolliert werden.
Dieser Ansatz eröffnet entscheidende Vorteile: Neutrale Atome können in periodischen Gittern nahezu beliebig viele Qubits bereitstellen und ermöglichen so eine hohe Skalierbarkeit. Zugleich bleiben die Qubits durch ihre schwache Wechselwirkung mit der Umgebung besonders stabil und fehlerresistent. Betrieben werden die Rechner von planqc bei Raumtemperatur, wodurch sich ressourcenhungrige Kühlung vermeiden lässt und ihre Integration in bestehende Rechenzentren erleichtert wird.
Aus der Grundlagenforschung am MPQ ins Startup
Das technologische Alleinstellungsmerkmal von planqc basiert auf jahrzehntelanger Grundlagenforschung am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Besonders die theoretischen Grundlagen von Ignacio Cirac und die experimentellen Durchbrüche von Immanuel Bloch zur Kontrolle und Vermessung von Quantenzuständen in optischen Gittern bilden die wissenschaftliche Basis der heutigen Technologie. Die am MPQ entwickelte Expertise in der Präzisionskontrolle ultrakalter Atome und von Quantensystemen mit mehreren hundert bis tausenden von Atomen ermöglichte es, die Forschung in Richtung einer marktfähigen Technologie zu überführen. Damit steht planqc auch als Paradebeispiel für erfolgreichen Technologie-Transfer – in der Gründung unterstützt durch die Technologie-Transfer-Organisation der Max-Planck-Gesellschaft, die Max Planck Innovation.
„Wir sind stolz darauf, mit planqc auf den grundlegenden wissenschaftlichen Durchbrüchen jahrzehntelanger Forschung am MPQ aufbauen zu können und dankbar für die bisher großartige Unterstützung durch das Institut, die MPG und das gesamte Umfeld aus MQV und Universitäten“, erklärt Johannes Zeiher, Professor an der LMU und Gruppenleiter am MPQ. „Zugleich hoffen wir, dass unser Weg weitere Gründerteams im tollen Münchner Quanten-Ökosystem dazu ermutigt, ihre Leidenschaft für die Grundlagenforschung in innovative Anwendungen zu überführen.“
„Die Auszeichnung ist für uns eine enorme Bestätigung. Sie zeigt, dass wir mit unserer Technologie nicht nur wissenschaftlich, sondern auch unternehmerisch überzeugen können“, sagt Alexander Glätzle. „Wir wollen Quantencomputing mit starken Partnern aus Industrie und Wissenschaft in die Anwendung bringen und Deutschland und Europa zu einem Spitzenplatz in dieser Zukunftsindustrie verhelfen. Genau das honoriert dieser Preis.“
Der Deutsche Gründerpreis zählt zu den renommiertesten Wirtschaftsauszeichnungen Deutschlands. Er wurde von ZDF, Porsche, der Sparkassen-Finanzgruppe und der FAZ ins Leben gerufen und wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt. Die Preisverleihung fand im ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin statt.
News adaptiert von der MPQ-Webseite.