Mit einem tagesfüllenden Programm feierte das StMWK das hundertjährige Jubiläum der Formulierung der Quantenmechanik. Am Nachmittag kam die Quantencommunity mit Vertreter:innen aus Wissenschaft, Start-ups und Industrie in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) zusammen, um einen tiefen Einblick in das bayerische Quantenökosystem zu bekommen. In vierminütigen Pitches präsentierten sich verschiedene Player des Ökosystems, ein Panel diskutierte die nötigen Rahmenbedingungen für innovative Quantentechnologien in Deutschland und Europa. Keynotes von Prof. Chris Monroe und Dr. Heike Riel rundeten das Programm inhaltlich ab.
Besonderen Grund zum Feiern hatte das MQV, das mit der formellen Gründung der MQV GmbH vor wenigen Wochen den nächsten Schritt in der Entwicklung industrierelevanter, leistungsfähiger Quantencomputer geht. Aktuelle und zukünftige Quantensysteme verfügbar und zugänglich zu machen gehört dabei zu den erklärten Zielen. Auch wenn das Munich Quantum Valley – nicht zuletzt durch seinen Namen – auf den ersten Blick wie eine lokale Initiative erscheinen möge, habe es in den letzten Jahren weltweit Anerkennung und Einfluss aufgebaut, so Julia Rucha, Co-Geschäftsführerin der MQV GmbH. Der Anspruch sei es, Fachwissen zu bündeln, Unternehmen und Regionen zu Erfolg zu verhelfen und innovative Start-ups zu fördern mit dem Ziel, technologische Souveranität in Bayern, Deutschland und Europa zu erreichen. Das MQV sieht sich dabei auch als Vorbild für andere weltweite Initiativen, wie Claudia Felser, Vorstandvorsitzende des Munich Quantum Valley e.V., betont.
Feierlicher Staatsempfang in der Residenz
Der Bayerische Quantentag wurde feierlich mit einem Staatsempfang in der Residenz mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft fortgesetzt. Staatsminister Markus Blume eröffnete die Abendveranstaltung und betonte die strategische Bedeutung des bayerischen Quantenökosystems und des MQVs als eine der zentralen Zukunftsinitiativen des Freistaats. Den vormaligen Director General des MQV, Prof. Joachim Ullrich, würdigte der Wissenschaftsminister mit der Auszeichnung „PRO MERITIS SCIENTIAE ET LITTERARUM“: „Als ein Architekt des bayerischen Quantenerfolgs hat er das Munich Quantum Valley zu einem global sichtbaren Quantenökosystem gemacht. Er zeigt, dass wissenschaftliche Präzision und politischer Gestaltungswille Hand in Hand gehen können – zum Nutzen von Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft.“
Schulprogramm am Deutschen Museum
Um den langfristigen Erfolg des bayerischen Quantenökosystems und das Fortbestehen von exzellenter Forschung und Deep-Tech-Industrie zu sichern, bildet die Nachwuchsförderung eine weitere wichtige Säule der MQV-Strategie. Das spiegelte sich auch im Programm des Bayerischen Quantentages wieder. So fand am Vormittag und am Nachmittag – parallel zum wissenschaftlichen Programm in der BAdW – ein Schulprogramm im Deutschen Museum statt. Mehr als 120 Schüler:innen waren der Einladung von MQV, MCQST, Heisenberg-Gesellschaft und StMWK gefolgt und nutzten die Gelegenheit, bei Vorträgen, Führungen durch die „Licht und Materie“-Ausstellung, beim Experimentieren an Mitmachstationen und im direkten Austausch mit jungen Wissenschaftler:innen und Start-up-Gründern einen umfassenden Einblick in das Feld der Quantenwissenschaften und -technologien zu erhalten, der weit über die vom Lehrplan abgedeckten Themen hinausging.