Verblüffende Experimente und die Faszination Quantencomputer: Das MQV auf der FORSCHA 2023


Vom 5. bis zum 7. Mai war das Munich Quantum Valley auf der Messe FORSCHA dabei, die im Rahmen der Münchner Wissenschaftstage im Deutschen Museum Verkehrszentrum stattfand. Rund 8.000 Besucher:innen nahmen an dem Wissens- und Erlebnisfestival teil.

Zwischen U-Bahnen, Rennautos und Hubschraubern präsentierten zahlreiche Aussteller aus Wissenschaft und Forschung, Technik und Medizin sowie Bildung, Kunst und Kultur ein buntes Programm an Experimenten, Workshops und Vorträgen. „Wissen live erleben“ ist das Motto der FORSCHA – und das war auch am Stand des Munich Quantum Valley möglich.

Polarisation und Quanteneffekte: Mitmach-Programm am MQV-Stand

Veronika Aechter erklärt das Quantenradierer-Experiment

Von Kindern im Kindergarten-Alter bis zu Physiklehrer:innen im Ruhestand: Groß und Klein konnten an unserem Stand einen Einblick in die Quantenforschung bekommen und bei Experimenten selbst miträtseln. Die Allerkleinsten ließen sich besonders von dem Effekt zweier gegeneinander verdrehter Polarisationsfilter beeindrucken: „Schau mal, Papa, dann wird es plötzlich dunkel!“. Können wir etwa zaubern? Mit einem Eierschneider als „Filter“ und Lichtwellen aus dem 3D-Drucker zur Erklärung des Effekts mussten wir diese Illusion leider zerstören. Dafür freuten sich auch viele der Eltern: „Ah! Deswegen sehe ich mit meiner polarisierten Brille beim Autofahren besser!“

Wer nach der Einführung in Lichtpolarisation noch nicht genug hatte, konnte bei dem Quantenradierer-Experiment gleich tiefer das Verhalten von Licht einsteigen und einen Einblick in Quantenphänomene bekommen. Der grüne Laser im Experiment schien dabei vor allem Kinder wie magisch anzuziehen. Auch zunächst skeptische Besucher:innen konnten sich dem Bann der verrückten Quanteneffekte – Welle-Teilchen-Dualismus, Überlagerung – mit fortschreitender Erklärung nur schwer entziehen. So mancher Elternteil schielte hilfesuchend in Richtung deren Kind, für die das alles nichts Neues war: Doppelspalt, Interferenz, alles klar.

„Und wofür braucht man das jetzt?“

Um die winzigen Qubits auf dem Chip zu entdecken ist eine Lupe nötig

Dass Quanteneigenschaften nicht nur für verblüffende Experimente gut sind, sondern in Quantencomputern beispielsweise eine reale Anwendung finden, konnten Besucher:innen am MQV-Stand ebenfalls erfahren. Auf einem echten Quantencomputer-Chip, freundlicherweise vom Walther-Meißner-Institut zur Verfügung gestellt, waren die winzig kleinen Qubits zu entdecken. Eingebaut in eine golden glänzende Halterung, charakteristisch für die Kronleuchter-Architektur der Quantencomputer mit supraleitenden Qubits, machte der Chip das abstrakte Konzept von Quantencomputing greifbar.

Auch der Vortrag von Prof. Dr. Barbara Kraus, Inhaberin des Lehrstuhls für Quantenalgorithmen und -anwendungen an der TU München, widmete sich der Frage „Warum reden alle über Quantencomputing“. Daneben präsentierte außerdem Prof. Dr. Steffen Glaser vom Munich Center for Quantum Science and Technology (MCQST) „Quantenmechanik zum Anfassen“ und das Hörspiel „Alice im Quantenland“ hatte einen Auftritt mit einer Live-Lesung in zwei Teilen.