Über den Sprecher
Hans Maassen ist ein niederländischer mathematischer Physiker und emeritierter Professor, der sich auf Quantenwahrscheinlichkeit und Quanteninformationstheorie spezialisiert hat. Zu seinen wichtigsten Entdeckungen gehört die nach ihm und Jos Uffink benannte Entropie-Unschärferelation, eine grundlegende Ungleichung in der Quantenmechanik.
Abstract
Die Quantenmechanik, die jetzt schon fast 100 Jahre alt ist, ist eine echt erfolgreiche Theorie, die erklärt, wie Materie auf ganz kleiner Ebene funktioniert. Seit sie zum ersten Mal beschrieben wurde, hat sie Wissenschaftler und Laien mit dem seltsamen Verhalten von Teilchen, Atomen und Molekülen überrascht. Dieses Verhalten lässt sich mit den Stichwörtern Unschärfe, Überlagerung und Verschränkung beschreiben.
Es dauerte etwa sechzig Jahre, bis man erkannte, dass diese drei Eigenschaften nicht nur eine gewisse Unschärfe und Seltsamkeit der Materie im kleinen Maßstab ausdrücken, sondern tatsächlich zu unserem Vorteil genutzt werden können. 1994 konkretisierte Peter Shor diese Idee, indem er einen Algorithmus entwickelte, mit dem große Anordnungen von Quantensystemen bestimmte Berechnungen (Faktorisierung großer Ganzzahlen) durchführen können, die mit klassischen Geräten in der Praxis unmöglich sind. Mit diesem Algorithmus können heutige Verschlüsselungssysteme geknackt werden, vorausgesetzt, solche „Quantencomputer” können zum Laufen gebracht werden.
Ausgehend von einer Diskussion des „Doppelspaltexperiments” skizzieren wir die Funktionsweise von Shors Algorithmus und diskutieren die Möglichkeiten zukünftiger Quantencomputer.
13th Beyond IID in Information Theory workshop
Mehr Infos zum Workshop gibt's unter https://sites.google.com/view/beyondiid13/.