MQV-Einblicke: Eintauchen in die Welt der supraleitenden Quantencomputer


Am 29. April gaben die beiden FAU-Forscher Florian Marquardt und Christopher Eichler im Rahmen der Veranstaltungsreihe „MQV-Einblicke – 100 Jahre Quantenwissenschaften und woran wir heute forschen“ den zahlreichen Besucher:innen bei zwei Vorträgen spannende Einblicke in die Welt des Quantencomputings. All diejenigen, die auch einen Platz für die Laborführung ergattern konnten, hatten im Anschluss die Möglichkeit, mehr zu erfahren über die Entwicklung, Fabrikation sowie das Betreiben supraleitender Quantenchips.

Bereits einige Tage vor Beginn war die Veranstaltung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ausgebucht und am Veranstaltungstag somit jeder Platz im dicht bestuhlten Seminarraum besetzt. Zunächst führte Florian Marquardt, Professor am Lehrstuhl für Theoretische Physik und Direktor am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts, die Besucher:innen in die Grundlagen des Quantencomputings ein, diskutierte mögliche Anwendungsfelder und zeigte anschaulich die Idee der Quantenfehlerkorrektur auf. Im Anschluss übernahm Christopher Eichler, Professor am Lehrstuhl für Experimentalphysik, und erklärte der interessierten Zuhörerschaft, wie sich Quantencomputer ganz konkret mit supraleitenden Schaltkreisen bauen lassen.

Wie es aussehen kann in einem Labor, in dem supraleitende Quantenprozessoren erforscht werden, das konnten all diejenigen erleben, die bei der anschließenden Laborführung dabei waren. Dort durften die Besucher:innen Wafer und winzig kleine Chips mit supraleitenden Strukturen unter die Lupe nehmen. Mittels Lichtmikroskop konnte sogar die sogenannte Josephson-Junction, das Herzstück einer supraleitenden Qubit-Struktur, sichtbar gemacht werden. „Aber wie macht man das? Wie macht man diese superfeinen Strukturen?”, entfuhr es einem der Gäste beim Anblick der zwei gekreuzten, etwa 100 Nanometer dicken Drähte, woraufhin von einem Doktoranden anschaulich das Prinzip der Elektronenstrahl-Lithographie erklärt wurde. Auch einen Kryostaten, der benötigt wird, um die supraleitenden Quantenchips auf nahe über den absoluten Nullpunkt herabzukühlen, bekamen die Gäste zu Gesicht. Da dieser gerade in Betrieb  – das periodische Keuchen der Pumpen für die Heliumkühlung deutlich zu hören – und somit verschlossen ist, wurden die zentralen Komponenten im Inneren eines Kryostaten und dessen Funktionsweise anhand verschiedener Exponate und Bilder erklärt.

Die Chance, den Wissenschaftlern vor Ort all ihre Fragen zu stellen, ließen sich die Besucher:innen nicht entgehen und so endete die Veranstaltung aufgrund des großen Interesses etwas später als geplant.

Weitere Informationen:

Alle weiteren Veranstaltungen der Reihe „MQV-Einblicke“ mit Links zur Anmeldung finden Sie hier: https://www.munich-quantum-valley.de/de/quanten-2025/mqv-einblicke 

Einen Überblick über alle weiteren Aktionen des MQV und seiner Partner anlässlich des Internationalen Quantenjahrs finden Sie hier: https://www.munich-quantum-valley.de/de/quanten-2025